Freitag, Juni 24, 2016

Vermischtes vom 24. Juni 2016

1. Jörg Friedrich erklärt in seinem Beitrag Ich bin ein Feigling, warum Journalisten sich nicht mehr trauen, Positionen zu beziehen, die feministisch unkorrekt sein könnten. Beispielsweise bei der Diskussion über den Fall Gina-Lisa Lohfink oder den immer weiter ausufernden Versuchen, die unterschiedlichsten Dinge als sexuelle Belästigung zu brandmarken, sei es ihm eigentlich ein Bedürfnis gewesen, eine Meinung zu vertreten, die von feministischen Positionen abweicht und zum Beispiel unser Rechtswesen verteidigt.

Aber ich habe es nicht getan. Ich war nachher froh, zu sehen, dass wenigstens Jan Fleischhauer in seiner Kolumne bei Spiegel Online mutig genug war.


Friedrich gibt zu, dass ihm seine Schreibangst Angst mache. Trotzdem habe er keine Kraft mehr, solche Texte zu schreiben, die mutig einen Standpunkt vertreten.

In der Zwischenzeit entwickelt sich diese Gesellschaft immer schneller in eine Richtung, in der wir einander nur noch als Neutren behandeln, aus der die Erotik verbannt sein wird, in der die möglichen Beziehungen, bevor wir sie eingehen, rational ausgehandelt werden müssen. Das Ergebnis wird sein, dass wir eben keine Nähe mehr zulassen werden, keine Überraschungen mehr akzeptieren. Wahrscheinlich wird schon bald ein Kompliment, das sich auf einen Anblick, eine Bewegung oder gar einen Duft bezieht, als sexuelle Belästigung verurteilt.

Und ich werde mir eingestehen müssen, dass ich daran mit Schuld bin. Weil ich zu feige war, darüber zu schreiben, als es noch nicht ganz zu spät war.


Friedrichs Angst ist natürlich berechtigt. Ich erlebe ja selbst tagtäglich, wie man durch den Dreck gezogen wird, wenn man feministisch nicht erwünschte Meinungen vertritt: Die Folgen reichen vom kontinuierlichen Rufmord durch Leute wie Andreas Kemper über von Feministinnen frisierte Wikipedia-Artikel bis zu Versuchen der Leitmdien, mich so hässlich wie möglich darzustellen.

Aber all diese Versuche, Sprechverbote durchzusetzen, indem man Menschen mit politisch inopportunen Meinungen fertig macht, funktionieren nur, weil immer mehr Journalisten so wie Jörg Friedrich sagen: In diesem totalitären Meinungsklima traue ich mich nicht mehr, eine abweichende Ansicht zu äußern. Die Möchtegern-Diktatoren können sich nur deshalb zufrieden die Hände reiben, weil diese Feigheit unter Journalisten derart verbreitet ist.

Dabei sägen diese Journalisten, die sich von feministischen Aggressionen einschüchtern lassen, am eigenen Ast. Der Vertrauensverlust vieler Bürger gegen die Leitmedien wächst mit jedem Jahr mehr.



2. Währenddessen hat das feministische Lager überhaupt keine Hemmungen, immer absurdere Forderungen zu stellen. Frauen sollten das Recht haben, sich in Jobcentern ausschließlich von Frauen beraten zu lassen verlangt aktuell etwa DIE LINKE:

Dass Frauen in den Arbeitsagenturen nur auf Wunsch Beratungen durch Frauen erhalten, ist sehr schwach. Und dass diese Möglichkeit in den Jobcentern ganz ignoriert wird, zeigt auf, dass es nicht um die Belange der Frauen geht. Die Gefahr einer Retraumatisierung ist damit gegeben. Statt diese ernst zu nehmen, wird von den Frauen erwartet, dass sie sich damit in den Jobcentern und Arbeitsagenturen auch noch auseinandersetzen müssen. Frauen müssen auch ohne Rechtsanspruch die Möglichkeit haben, von Frau zu Frau beraten zu werden. (...) Jede Frau hat das Recht auch von Frauen beraten zu werden. Das darf nicht abgelehnt werden. Die Linksfraktion Hamburg wird dazu einen entsprechenden Antrag stellen.




3. Christian Schmidt lädt ein zur Debatte über die feministische Forderung, dass Männer vor einer Begegnung mit Frauen lieber die Straßenseite wechseln sollten, und verlinkt dabei Bloggerinnen, die diese Forderung hanebüchen finden. Vermutlich trifft das auf die Mehrheit aller Frauen zu – aber diese Frauen haben nun mal kein Leitmedium wie Spiegel-Online als Podium. Ein solches Podium gibt unsere Gesellschaft nur Feministinnen.



4.

Exactly five years after an oppressed father protested discrimination by burning himself alive on the steps of Keene County Family Court, four victimized fathers calmly walked up the steps of the United States Supreme Court to file a writ for parental equality.


Hier geht es weiter.



5. Die afghanischen Taliban benutzen vergewaltigte und versklavte Jungen inzwischen dazu, Polizisten zu hunderten umzubringen. (Das Leiden der vergewaltigten Jungen, die sogenannten Bacha bazi, kommt im Gegensatz zum Leiden der afghanischen Frauen in westlichen Medien kaum vor.) In dem Artikel heißt es:

Many in Uruzgan see bacha bazi neither as paedophilia nor homosexuality, which is forbidden in Islam. If social norms had a pecking order, violating boys would be seen as far more ethical than violating women.




6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:

Dieser Tage ist eine 56jährige Frau für 2 Jahre in den Knast gewandert, weil sie Kinder aus "erzieherischen Gründen" geschlagen hat. Die Dame war (oder ist nach wie vor) Lehrerin in der religiösen Gemeinschaft "12 Stämme", die ihre Kinder nicht in staatlichen Schulen erziehen lassen wollen. Diese Haltung setzen sie mit religiöser Hingabe durch - es ist ihnen auch egal, dass sie dafür mal in den Knast müssen.

Eine "Kurzchronik" der Ereignisse kann man gerade in der Süddeutschen lesen. Was mir sofort ins Auge fiel, ist der Eintrag zum Oktober 2004:

"Das Amtsgericht Nördlingen verhängt gegen 18 Eltern Beugehaft. Am 7. Oktober werden sieben Väter abgeholt."

Ist ja klar. Gegen 18 Eltern Beugehaft angedroht (das können ja eigentlich nur die Erziehungsberechtigten sein, also 9 Mütter, 9 Väter) - 7 Männer gehen in den Knast. Keine von den Frauen, die ja ebenfalls vehement dafür sorgen, dass ihre Kinder sich dem staatlichen Bildungsauftrag entziehen müssen. Die Konsequenzen tragen die Männer, wie immer in solchen Fällen, allein. Einzig Hillary Clinton würde jetzt noch nachschieben, dass die wahren Leidtragenden hier wieder einmal die Frauen sind, weil sie während der Beugehaftzeit auf die Männer verzichten und die ganze Arbeit alleine machen müssen.

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