Dienstag, September 23, 2014

Lesermail (Emma Watson)

Einer meiner Leser hat sich die Rede Emma Watsons vor den Vereinten Nationen genauer angesehen:

Ich muss dir leider mitteilen, dass deine, von Blick.ch übernommene Charakterisierung von Emma Watson vollkommen falsch ist: Die fragliche Stelle "I was appointed six months ago and the more I have spoken about feminism the more I have realized that fighting for women’s rights has too often become synonymous with man-hating. If there is one thing I know for certain, it is that this has to stop." kann überhaupt nicht mit "Stoppt den Männerhass" oder "Feminismus hat heute viel mit Männer-Hass zu tun" übersetzt werden. Im Gegenteil: Sie hat in ihrer Rede definiert, dass Feminismus die Überzeugung sei, Männer und Frauen sollten gleichberechtigt seien. Wie der Brigitte-Artikel richtig schreibt, sorgt sie sich um ein ihrer Meinung nach unberechtigtes, schlechtes Image des Wortes Feminismus. Und ihr Männerbild ist voll auf der Linie von Michael Kimmel: Die Jungen können Mädchen in Führungspositionen nicht ertragen -- dazu hat sie eine Anekdote aus ihrer Kindheit parat. Dazu noch: "If men don’t have to be aggressive in order to be accepted women won’t feel compelled to be submissive. If men don’t have to control, women won’t have to be controlled." Ihr Ist-Zustand ist das Bild von der "toxic masculinity". Damit ist eigentlich alles gesagt.

Übrigens wärmt sie auch den alten Gender-Pay-Gap-Mythos wieder auf: "Because the reality is that if we do nothing it will take 75 years, or for me to be nearly a hundred before women can expect to be paid the same as men for the same work."

Im nächsten Satz ignoriert sie dann das Schicksal von zwangsverheirateten Jungen (über die du ja gerade etwas geschrieben hast.

Das Video von der Veranstaltung gibt es hier. Ich habe aufgehört, nachdem der UNO-Generalsektretär das Publikum daran erinnert hat, dass die meiste Gewalt, die Frauen erfahren, von Männern ausgehe.

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