Dienstag, August 26, 2014

Leserpost? Wohl eher nicht ...

Heute finde ich ein Schreiben des "PR-Büro Susanne Fink" in meinem Briefkasten, das so beginnt:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

um die Gleichstellung der Frauen im Berufsleben ist es nach wie vor schlecht bestellt. Jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge verdienen Frauen in Deutschland 22% weniger als Männer (in Österreich 23%, im EU-Vergleich ist das der viert- bzw. zweitletzte Platz!), sie bekleiden lediglich 29% der Chefposten und besetzen nur jede fünfte Professur. Als Hinderungsgrund für die weibliche Karriere wird immer wieder die sogenannte "gläserne Decke" angeführt, an die Frauen auf dem Weg nach oben stoßen: Die Führungsposition ist zum Greifen nah, eigentlich stimmt alles mit der Qualifikation und dem eigenen Engagement, aber plötzlich geht es nicht weiter, und während frau unter der gläsernen Decke festhängt, sieht sie ihre männlichen Mitbewerber ungehindert an ihr vorbei nach oben ziehen. Schafft sie es doch, scheitert sie möglicherweise an der "gläsernen Klippe": denn den wenigen Frauen, die es geschafft haben, schaut man unbarmherzig auf die Finger und richtet einen Spot auf sie.

Frauen, die sich unerschrocken den Weg nach oben bahnen, bleiben die Ausnahmen – aber es gibt sie, und genau hier setzt [Name der Autorin] mit ihrem Karriereratgeber an: Gestützt auf die eigene Coaching-Praxis ...


Es folgen drei weitere Absätze Reklame, verbunden mit dem Angebot eines Presseexemplares und dem Kontakt zu einem Interview.

Die Feminismus-Industrie ist wirklich sehr rührig. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich der Adressat bin, der für ein solches Schreiben am besten geeignet ist.

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