Montag, Juli 15, 2013

Sachsen-Anhalt lädt Genderama-Leser zum Mitmachen ein: "Gleichstellung bedeutet für mich..."

Das Ministerium für Justiz und Gleichstellung in Sachsen-Anhalt hat einen Werbefeldzug gestartet, der das Thema Gleichstellung in den Fokus rücken soll. Unter dem Titel "Chancen. Gleich. Gestalten. – Gleichstellung in Sachsen-Anhalt" findet derzeit eine aufwendige Werbekampagne statt.

"Hingucker, die zum Schmunzeln einladen und zum Nachdenken", nennt Gleichstellungsministerin Professorin Angela Kolb die Motive der tausenden Plakate und Flyer, die derzeit in Mitteldeutschland kursieren. Was darauf zu sehen ist, ist allerdings weder originell noch witzig. Wer darüber noch schmunzeln kann, ist politisch wohl irgendwo in den 80ern hängen geblieben. Beispiel gefällig? "Männer könnten ... noch mehr brettern. Zum Beispiel zu Hause" steht auf einem der Flyer, die Professorin Angela Kolb zum "Schmunzeln" und "Nachdenken" bringen. Im Hintergrund ist ein Bügelbrett zu sehen. Haben Sie auch so herzlich gelacht? Ist soeben Ihre heile Welt zerbrochen, weil Sie ins Grübeln und Nachdenken darüber gekommen sind, dass Männer angeblich immer noch weniger Hausarbeit erledigen als Frauen? Oder haben Sie diese Forderung seit den 80ern schon einige tausend Mal gehört und fragen sich, warum die Europäische Union Geld für den Druck derartiger Flyer zur Verfügung stellt?


Gut, bei den Senioren dieser Region mag diese regierungsamtliche Massenindoktrination der Bevölkerung noch ganz andere nostalgische Gefühle wecken als nur an den westfeministischen Mief der achtziger Jahre. Aber auch die heutigen Bonzen der ehemaligen DDR sind im neuen Jahrtausend angekommen – zumindest haben sie anscheinend das Zauberwort "interaktiv" entdeckt und laden zum Mitmachen ein:

Zum Thema Gleichberechtigung für Männer fällt den Macherinnen und Machern der Kampagne, das zeigen die Plakate, Flyer und die Selbstdarstellung auf der Homepage, wenig ein außer alt-feministischer Forderungen an den "Neuen Mann". Was schade ist, aber dann doch nur halb so wild. Denn man kann sich an der Kampagne beteiligen: "Mach mit und sende uns deine Ideen und Gedanken als Text, Bild oder Video", werben die Initiatoren des Wettbewerbs, der Teil der Kampagne ist. "Poste deine Ideen und Gedanken zum Thema Gleichstellung als Text, Bild oder Video auf www.gleichstellung-sachsen-anhalt.de und erfahre mehr über die Möglichkeiten der Gleichstellung in Sachsen-Anhalt und in der EU", heißt es auf den Flyern der Kampagne.


Na da bin ich mal gespannt, welche Chancen heute Sichtweisen und Ideen haben, die von der Auffassung der Regierung Mitteldeutschlands abweichen.

Hier findet man den vollständigen Text.

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