Samstag, Juni 02, 2012

Erste Folgen der Frauenquote werden sichtbar: "Wohin soll ich all die Männer aussortieren?"

Bettina Weiguny berichtet über die sich für Männer zusehends verschärfende Situation am Arbeitsplatz. Einige Auszüge:

Die Attribute "Männlich, talentiert, jung" avancieren zum Karrierekiller, denn die Konzerne machen Ernst. Egal ob Auto, Chemie, Banken: die Führung wird weiblich, fast überall. (...) Was Alphamädchen und Frauenförderer beglückt, bremst eine Generation junger Männer aus: die zwischen Anfang 30 und 45. (...) Seine Chefs seien alle Frauen, meldet Panten. Bei mancher fragt sich der 40-Jährige: Wie um alles in der Welt kam sie auf die Position? (...) Wie rutscht man bitte schön von einem mittleren Posten in der Rechtsabteilung auf den Chefsessel für Mergers & Acquisitions? Was zeichnet die neue Vorgesetzte im Bereich Forschung & Entwicklung aus? Warum müssen alle, die sonst aufsteigen, einige Jahre in Asien abbuckeln, nur bei Frauen macht man eine Ausnahme?

Erstmals stehen Personalberater vor dem Problem, qualifizierte Männer unterzubringen: „Die Zeiten sind schlecht für sie. Und es wird schlimmer“, bestätigt Headhunter Andreas Halin. (...) Und die Anreize in den Dax-Konzernen sind eindeutig: Will ein Manager seinen Jahresbonus aufbessern, so hat er Frauen zu befördern - Diversity-Komponente nennt sich dieser Ansporn.

"Resignation, Angst und Zynismus der Männer am Arbeitsplatz werden ein Riesenthema", prophezeit Anette Wahl-Wachendorf, Chefin des Verbands der Betriebs- und Werksärzte. (...) Öffentlich jammert kaum ein Mann. Keiner will in den Ruf kommen, Frauen ihre Rechte zu nehmen. Wird geklagt, folgt die Quittung sogleich: "Egozentrische, weinerliche Besitzstandswahrung" sei das, sagt Thomas Sattelberger, der Erfinder der Telekom-Quote. (...) Und warnt die Herren: "Dem Frauenthema kann man nicht entkommen."

(...) "Wo wollen die gefrusteten Jünglinge auch hin?", mokiert sich eine Top-Managerin: "In den anderen Dax-Konzernen ist es genauso." Deshalb kündigen die Männer allenfalls innerlich. "Die Kollegen ziehen sich zurück, begraben ihre Karriereziele, verlieren die Motivation", berichtet Telekom-Mann Panten.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

Kurz: Über einen nicht allzu langen Zeitraum hinweg wird sich die Situation hierzulande ebenso entwickeln, wie es in den USA bereits der Fall ist.

Ich bin bei dieser Meldung etwas zweigespalten. Einerseits ist es natürlich unfassbar, wie sich eine ganze Generation von Männern dermaßen von Politik und Presse hat manipulieren lassen, dass sie ihrer eigenen Entsorgung schweigend zugesehen haben, bis es zu spät war. Andererseits ist es seit Jahren bekannt, dass es in Deutschland eine Männerrechtsbewegung gibt, die für jeden Unterstützer dankbar ist, und ich möchte nicht wissen, wieviele dieser Männer uns als "Jammerlappen" verspottet haben oder es auch heute noch tun, bis sie selbst abgeräumt werden.

Wenn Resignation, Angst und Zynismus der Männer am Arbeitsplatz aber tatsächlich ein "Riesenthema" werden sollten, dann frage ich mich, welche Register das Gender-Establishment noch ziehen will, um zu vermeiden, dass die Männerbewegung nicht doch immer mehr Zulauf findet. Erst hatten wir die entsorgten Väter, dann die diskriminierten und mit Ritalin ruhiggestellten Jungen, jetzt die entsorgten Männer am Arbeitsplatz: Irgendwann müssten auch beim Dümmsten die Alarmsirenen schrillen – auch und gerade in der Linken. Die Kempers und Rosenbrocks, die werden natürlich sehr darauf achten, bei den Gewinnern zu bleiben und nur etliche andere Männer die Zeche zahlen zu lassen, wobei sie das auch noch als progressiv und Kampf gegen rechts verkaufen werden. Aber wieviele direkt oder indirekt Betroffene lassen sich auf Dauer Sand in die Augen streuen? Um die Männerbewegung aufzuhalten, musste ja jetzt schon mit der schärfsten aller politisch vorstellbaren Kanonen auf sie geschossen werden. Was sollen sich die akademischen Strippenzieher und die Genderkader im Bundesforum gegen Männer danach noch einfallen lassen, um den Eindruck zu vermitteln, dass alles in bester Ordnung wäre und wir Männer von wirklich starkem Engagement für unsere Anliegen besser die Finger lassen sollten?

Spannend kann es auch werden zuzusehen, wie Frauen mit dieser Situation umgehen werden, wenn viele durch ihren Ehemann selbst von dieser Entwicklung betroffen sind und andere miterleben, wie es ihrem Sohn oder ihrem Bruder geht. Sicher, einige Zeit lang wird man sich an dem alten Klischee orientieren, dass Jungen und Männer an ihrer Diskriminierung und damit ihrem Scheitern grundsätzlich selbst schuld sind. Aber das dürfte nicht ewig gut gehen, sobald die Zahl der Betroffenen wirklich groß wird. Es zeichnet sich immer deutlicher ab: Auf die Geschlechterdebatte kommen noch spannende Zeiten zu.

kostenloser Counter