Montag, Mai 21, 2012

Film über Sextouristinnen begeistert Cannes

Die Rache der weißen Frau erfolgt in einer quälend langen Sequenz gegen Ende des Films, als ein gespenstisch dauergrinsender Jüngling für Teresa, Inge und zwei weitere Sugar Mamas aus Österreich tanzen und strippen muss. Wie abgetörnt der Schwarze davon ist, von den Frauen wie ein Sexsklave herumkommandiert zu werden, ist nicht zu übersehen. So sehr sie sich mit ihren Massen barbusig an ihm reiben, er kriegt keinen hoch. Angewidert beobachtet der Zuschauer auch die Szene, in der sich Damen dekadent in der Sonne wälzen, während hinter einem Zaun die verfügbaren Loverboys lungern und auf ihren Einsatz als Liebesdiener warten.


Spiegel-Online berichtet.

Und auf Oe24 heißt es:

"Die Ausgebeuteten beuten die Ausgebeuteten aus", könnte als Motto über dem Film stehen. In den Worten der bravourösen Hauptdarstellerin Margarethe Tiesel: "Am Beginn steht die weibliche Einsamkeit. Wenn eine Frau älter wird und nicht mehr so aussieht wie in den Magazinen, hat sie es nicht leicht bei der Partnersuche. In Afrika hingegen ist man mit weißer Haut sehr begehrt." Doch dieses Begehren ist auch ein finanzielles. Die "Beach Boys" nehmen von ihren weißen "Sugar Mamas" Geld – das sie oft dringend brauchen, um ihre eigenen Familien durchzufüttern. Die Wiener Schauspielerin Inge Maux, die in "Paradies: Liebe" eine Hauptrolle spielt, erzählt: "Eine Schweizer Freundin von mir ist in Kenia schon am ersten Abend dem Charme eines 'Beach Boys' erlegen. Sie ist quasi unschuldig in die Affäre reingerutscht. Aber am Ende waren 50.000 Franken weg."


Man könte jetzt die übliche Doppelmoral wie sonst in der Geschlechterthema feststellen: Männliche Sextouristen sind üble, verachtenswerte Täter, weibliche Sextouristen sind arme, bedauernswerte Opfer. Dass dies grundfalsch wäre, erläutert der Stern:

«Der männliche Sextourismus ist gesellschaftlich akzeptiert. Weiblicher Sextourismus ist ein Tabu», erklärte der Regisseur seine Motivation zu diesem Film in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa am Freitag in Cannes. (...) Werden Männer also wirklich mehr von Hormonen gesteuert als Frauen? Er sei kein Fachmann, doch bedeuteten Sex und Liebe für Frauen etwas anderes.


Hierzu erübrigt sich mittlerweile jeder Kommentar.

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