Montag, September 21, 2009

Größte politische Enttäuschung vor der Wahl: Markus Grübel (CDU)

Markus Grübel (CDU) galt einmal als einer der wenigen Hoffnungen für Männer im femokratischen deutschen Politbetrieb. So hielt er im Mai 2003 die, wie die Berliner "tageszeitung" damals schrieb, "erste Männerrechtler-Rede des deutschen Bundestages". Zu einer erneuten Rede Grübels, die sich diesem Thema widmete, kam es am 10. März 2005.

Aufgrund dieser beiden Reden galt Grübel für manchen Männerrechtler als Hoffnungsträger und wude von mir auch für mein Buch "Männerbeben" interviewt. Wie alle anderen Interviewpartner erhielt er als symbolisches Dankeschön ein Freiexemplar meines Buches. Hätte Grübel nicht nur sein eigenes Interview darin gelesen, sondern beispielsweise auch das direkt darauf folgende, dann wäre er auf mein Gespräch mit der Soziologin Julia Bennwitz gestoßen, die im Jahr 2006 für ihre Magisterarbeit über "Physische und psychische Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Partnerschaften" die Note 1,0 erhalten hatte. Bennwitz machte nicht nur in ihrer Arbeit, sondern auch in dem Interview mit mir deutlich, dass den in ihrer Fülle kaum zu überblickenden Forschungen führender Familiensoziologen zufolge häusliche Gewalt annähernd gleich auf beide Geschlechter verteilt ist (siehe dazu auch hier). Auch im Sachteil meines Buches (also vor den Interviews) lege ich zu diesem Thema das Wesentliche dar.

Offenbar liegt Markus Grübel das Männerthema so sehr am Herzen, dass er die entsprechenden Inhalte komplett ignorierte. Anders lässt sich seine aktuelle Verlautbarung auf Abgeordnetenwatch nicht erklären, in der er Unsinn wie diesen von sich gibt:

Sie folgern, dass häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer genauso oft vorkommt und genauso schwer ist. Experten gehen davon aus, dass häusliche Gewalt in ca. 95 Prozent gegen Frauen von Männern verübt wird. Bei den restlichen ca. 5 Prozent sind die Männer die Opfer.


Was soll man eigentlich mit Politikern anfangen, die sich derart konsequent jeder Aufklärung verweigern? Die feministischen Unfug plötzlich nachschwätzen, nur weil mit Ursula von der Leyen eine Parteikollegin auch auf diesen Trip gekommen ist? Wenn es um die Probleme und Anliegen von Männern geht, ist von den Konservativen offenbar auch nichts zu erwarten.

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