Freitag, Mai 09, 2008

"Wie die Frauenbewegung zum Karrierecoaching verkommt"

Barbara Gärtner formuliert für die "Süddeutsche Zeitung" ihr Unbehagen mit dem, was derzeit als "neuer Feminismus" verkauft wird. Sie möchte lieber den alten behalten. Ein Auszug:

Emanzipation und Feminismus machen also unsexy. Immer noch. Da helfen auch die Bücher nicht, dank derer nun der Feminismus 2.0 ausgerufen wird. Die vermeiden nämlich jede politische Positionierung, um stattdessen Affären-klein-klein zu beschreiben. Beleg dafür ist das peinliche Buch "Neue deutsche Mädchen" von Jana Hensel und Elisabeth Raether. Das liest sich so: "Die Sonne schien, und irgendwie hatte ich geahnt, dass David, wenn er sich meldete, es heute und an keinem anderen Tag tun würde." Oder die Autorinnen behandeln den Feminismus wie Club-Med-Animateurinnen eine öde Turnübung, die man mit Wort-Klimbim und Positive-Thinking aufspaßen muss.

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