Mittwoch, Mai 21, 2008

Paartherapeut: "Frauen sind in der Steinzeit stecken geblieben"

Seit mehreren Jahrzehnten läuft Emanzipation so, dass Frauen versuchen, Männer zu verändern (gerne durch Nörgeln, ob privat oder politisch), statt ihr eigenes Verhalten einer Änderung zu unterziehen, worauf sie doch wesentlich mehr Einfluss haben müssten. Dieser bisherige Ansatz ist falsch, erklärt der Paartherapeut Stefan Woinoff. Frauen haben noch immer ein falsches Beuteschema: "So wird das nie was mit der Emanzipation".

Wenig überraschend: Seitdem Woinoff seine Thesen vorstellte, werde er "von Feministinnen gesteinigt" ...

Ein kurzer Auszug aus dem langen Interview:

Hat der Feminismus die Frauen unglücklich gemacht?

Das ist so eine Frage wie: Hat der Kommunismus die Arbeiter unglücklich gemacht, weil er ihnen gesagt hat, wie schlecht es ihnen geht? Der Feminismus hat den Frauen ihre Unzufriedenheit klargemacht und diese sogar ein bisschen geschürt.

Der Feminismus hat ihnen aber auch die Begrenztheit ihrer Macht beziehungsweise ihre Ohnmacht vor Augen geführt.

Nein, der Feminismus hat ihnen diese Begrenztheit eben gerade nicht vor Augen geführt, sondern immer noch redet er ihnen ein, ihr könnt alles, und ihr könnt es genauso wie die Männer. Das stimmt einfach nicht. Den Frauen wird eine Situation vorgegaukelt, die so nicht existiert.

Was empfehlen Sie gegen das Dilemma?

Der Groschen muss emotional fallen. Wenn Frauen sich ihrer neuen Freiheit bewusst werden, wenn sie sich klarmachen, ich kann mir endlich den Mann aussuchen, den ich mir immer gewünscht habe, unabhängig davon, ob er eine gute Partie ist. Dann hätte die Emanzipation sehr viel geleistet. Sich freizumachen von der Meinung der anderen. (...)

Ist es dieser Glücksanspruch, der alles so kompliziert macht? Oder sind es die Forderungen der Frauen?

Frauen haben Männern deren alte Privilegien aufgekündigt, sie sagen, du bist nicht mehr der Herr im Haus, du musst was für Kinder und Haushalt tun. Zugleich bleiben die alten Forderungen bestehen: Du musst Erfolg haben, damit ich dich attraktiv finde. Das heisst, neue Forderungen sind dazugekommen, daraus entspringt auch für Männer eine Doppelbelastung.

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