Freitag, Februar 29, 2008

Männer im "Zeugungsstreik" – warum nur?

Ob das Magazin "jetzt" der "Süddeutschen Zeitung" wohl auch so über Frauen schreiben würde, die sich im "Gebärstreik" befinden?:

Deutschlands junge Männer wollen scheinbar keine Kinder mehr zeugen. Stattdessen: Wohnen bei Mutti, Hobbys pflegen, Selbstverwirklichung. (...) Deutschlands Männer befänden sich weiterhin hartnäckig im „Zeugungsstreik“, vermeldet die Presseagentur dpa. Erschreckend viele Männer könnten sich demnach ein glückliches Leben auch ohne Kinder vorstellen. Gleichzeitig würden Frauen als Hauptgrund für ihre Kinderlosigkeit angeben, sie fänden nicht den passenden Partner. Bleibt also nur der Boris Becker’sche „Samenraub“ als letztes Mittel zur Rettung des bundesdeutschen Nachwuchses?


In den Antworten des befragten Professors vom Deutschen Jugendinstitut findet sich neben Unsinn ("Auf der anderen Seite haben Frauen 30 Jahre lang dafür gekämpft ..." – so als ob die Erfindung der Pille und der Umbruch von der industriellen zur Dienstleistungsgesellschaft von Frauen "erkämpft" worden seien) auch sinnvolle Passagen:

Frauen haben dann die Wahl gehabt, ob sie Mutterschaft oder Job vorziehen, sie konnten auch beides gleichzeitig haben. Für Männer gab es eigentlich immer nur die Option, Beschützer und Ernährer zu sein. Das hat sich in den vergangenen Jahren massiv geändert, allerdings ist das alte Männerbild nicht durch ein neues und positives Männerbild ersetzt worden. (...) Junge Männer merken, dass sie auch ohne eigene Familiengründung ganz gut leben können. Ich kann mich in den Beruf reinhängen, meinen Hobbys nachgehen, mich selbst verwirklichen. Dabei sind Kinder und Familie möglicherweise nicht mehr karrierefördernd. Früher hat man gesagt, der eigentliche Gewinner der Familie ist der Mann, weil er in seiner männlichen Rolle als Ernährer stabilisiert wird. Für die heutigen jungen Männer verliert das aber stark an Bedeutung.


Und wie ändert man das? So wie es seit einiger Zeit schon versucht wird - durch staatliche Umerziehung:

Das Zauberwort lautet nun „öffentliche Erziehung“. Die ganzen aktuellen Diskussionen um Krippenausbau und Ganztagesschulen zeigen, dass die Frage des Aufwachsens nicht mehr der instabilen Kleinfamilie überlassen wird. Das Umfeld des Aufwachsens wird öffentlicher.


Na, da weiß man doch wenigstens, woran man ist.

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