Freitag, Februar 22, 2008

Bildungsforscher: Schule nimmt zu wenig Rücksicht auf Jungs

Dr. Bruno Köhler, einer der Vorsitzenden von MANNdat, hat es mal wieder in die Nachrichten geschafft. Und zwar diesmal bei n-tv:

Bei der Förderung von Jungen und Mädchen gebe es ein klares Missverhältnis, sagte Bruno Köhler, Leiter des Projektes "Jungenleseliste" in Stuttgart, bei der Bildungsmesse Didacta. "Auch Jungen brauchen Förderung, gerade beim Lesen und bei der Sprachkompetenz, wo sie sich langsamer entwickeln als Mädchen." Reine Jungs-Projekte seien aber selten. "Und wenn es sie gibt, dann geht es häufig vor allem darum, das Männerbild kritisch zu reflektieren."

Vor 30 Jahren seien die Mädchen die Bildungsbenachteiligten gewesen. Inzwischen gelte in den Schulen mädchentypisches Verhalten als die Norm, typisches Verhalten von Jungs als defizitär. Nicht dass in den Grundschulen die Mehrzahl der Lehrer weiblich sind, sei das Problem, sondern die "Feminisierung der Pädagogik". Jungen würden in der Schule als die potenziell schlechteren Schüler wahrgenommen: "Viele Jungen bekommen bei gleichen Schulleistungen die schlechteren Noten", sagte Köhler.


Wenn die ntv-Redaktion es jetzt noch geschafft hätte, das Sprachklischee Nummer eins in der derzeitigen Geschlechterdebatte zu vermeiden ("Das starke Geschlecht schwächelt"), wäre das ein wirklich ordentlicher Artikel geworden.

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