Montag, Mai 21, 2007

Lesermail (2 Meldungen von n-tv)

Thomas mailt mir:

Beim Schmökern in n-tv.de bin ich auf folgende Meldungen gestoßen:

Studie zu Selbstbezogenheit - Junge Männer vorn

Interessante Stelle:

"Die Teilnehmer des Experiments wurden gebeten, bei einem so genannten Ultimatumspiel 600 Euro unter jeweils drei Menschen aufzuteilen. Die erste Testperson musste dabei einen Vorschlag machen, der zweite Teilnehmer konnte den Vorschlag entweder annehmen oder ablehnen. Nur wenn die zweite Person den Vorschlag annahm, wurde das Geld überhaupt verteilt, ansonsten gingen alle leer aus. Die dritte Testperson konnte keinen Einfluss auf die Verteilung nehmen. Frauen in der Rolle der ersten Person forderten im Durchschnitt nur 240 Euro für sich selbst, während Männer in dieser Lage im Schnitt 270 Euro forderten."

Mein Kommentar:

Ich bin mir nicht sicher, ob sich mit so einem Test Egoimus testen lässt oder vielmehr die Fähigkeit zu rechnen. Das in diesem Spiel optimale Ergebnis ist, dass die beiden Entscheider je 300 Euro bekommen, während der Nicht-Entscheider leer ausgeht. Das Ergebnis zeigt, dass weder Männer noch Frauen dieses Spiel optimal spielen, wobei Männer noch ein bisschen besser spielen als Frauen.

Mein Fazit: Wir können nicht rechnen, und das ist ein geschlechts-unspezifisches Phänomen.

Arm und krank immer häufiger - Reich und gesund auch

Interessante Stelle:

"Wir haben in Deutschland die Situation, dass Männer im unteren Einkommensbereich im Schnitt eine zehn Jahre niedrigere Lebenserwartung haben als Männer aus dem oberen Einkommensbereich. Bei Frauen liegt der Unterschied bei fünf Jahren."

Mein Kommentar:

Das heißt also, dass unter Wohlhabenden (also solchen Menschen, die ihre Gesundheitsversorgung selbst finanzieren können) es geringere geschlechtsspezifische Unterschiede in der Lebenserwartung gibt als bei Armen (die in der Gesundheitsversorgung auf soziale Transferleistungen stärker angewiesen sind).

Sollte sich hier etwa manifestieren, dass das Angewiesensein auf soziale Transferleistungen für Männer lebensgefährlich ist? Oder bedeuten vielleicht niedrig qualifizierte, schlecht bezahlte Jobs für Männer ein höheres Gesundheitsrisiko als für Frauen? Jedenfalls: Geht man (statistisch inkorrekt, ich weiß) davon aus, dass die Schere der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen in den ärmeren Gesellschaftsschichten nochmal um 2-3 Jahre weiter auseinander klafft als im Durchschnitt, dann sind das schon alarmierende Zahlen.

Trösten können wir Männer uns damit, dass unsere niedrigere Lebenserwartung dann wohl doch nicht genetisch bedingt ist, also der vielbeschworene Gendefekt Y-Chromosom wohl zumindest hinsichtlich Lebenserwartung doch der fromme Wunsch einzelner JournalistInnen bleibt.

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