Sonntag, November 26, 2006

MANNdat-Pressemitteilung: “Zypries will Väter bei Vaterschaftstests weiter entrechten“

Nun hatte Thorsten Jungholt in der „Welt“ vom 21. November zu den Verbotsplänen von Justizministerin Zypries hinsichtlich selbstbestimmter Vaterschaftstests noch eigens erklärt: „Mit Empörung muss Zypries dann nicht mehr rechnen.“ Diese Behauptung steht da wie vom Himmel gefallen - bei den deutschen Männerrechtlern nachgefragt, von denen bislang Empörung ausgegangen war, hatte Jungholt jedenfalls nicht. Andernfalls hätte er erfahren, dass diese sich über Zypries Pläne wenig begeistert zeigen, wie sie in der folgenden aktuellen Pressemitteilung öffentlich machen.

Stuttgart: Im Gegensatz zur Mutterschaft der Frau kann der Mann sich seiner Vaterschaft nie vollständig sicher sein. Es gehört deshalb zu den Grundbedürfnissen eines Mannes, selbstbestimmt über seine Vaterschaft Kenntnis zu erlangen. Diese Selbstbestimmung will Justizministerin Zypries jetzt durch ein Verbot selbstbestimmter Vaterschaftstests erneut beschneiden. Durch das Verbot selbstbestimmter Vaterschaftstests wird für einen Mann nicht nur die Gefahr wesentlich erhöht, lediglich als Versorger instrumentalisiert zu werden. Durch Offenbarung der fehlenden leiblichen Vaterschaft, wenn er z.B. als Versorger nicht mehr gebraucht werden sollte, kann die Kindsmutter leicht die Vater-Kind-Beziehung zerstören. In Deutschland ist nämlich das Sorgerecht von Vätern nicht ehelicher Kinder vom Willen und damit auch der Willkür der Mutter abhängig. Eine Beseitigung der Sorgerechtsdiskriminierung von Vätern ist in Deutschland nicht geplant.

"Das zeigt unseres Erachtens, dass die Familienpolitik in Deutschland trotz entgegengesetzter Lippenbekenntnisse den Vater als Versorger fest zementieren möchte. Man will ihn vermehrt in die Pflicht nehmen, ihm die Rechte jedoch vorenthalten", so Dr. Köhler vom Verein MANNdat e.V..

Im Gegenzug soll die Hürde für Gerichtsverfahren zur Vaterschaftsfeststellung erleichtert werden. Aber auch hier sieht dies MANNdat e.V. eher skeptisch, denn ein Gerichtsverfahren ist wesentlich teurer als ein selbstbestimmter Vaterschaftstest und deshalb kein gleichwertiger Ersatz zum selbstbestimmten Vaterschaftstest. Zudem äußert der Verein bedenken bei der Umsetzungspraxis: "Es könnte passieren, dass heute die selbstbestimmten Vaterschaftstests verboten werden, die Änderung des Verfahrens zur Feststellung der Vaterschaft sich jedoch sehr lange hinzieht, sodass die instrumentalisierten Väter faktisch kaum Möglichkeit der Vaterschaftsfeststellung haben werden."

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