Donnerstag, September 28, 2006

Verschiedenes

Der renommierte Geschlechterforscher Walter Hollstein hat einen, wie ich finde, in weiten Passagen brillanten Artikel für die “Neue Zürcher Zeitung” geschrieben, der vom fehlenden Männergesundheitsbericht über die grassierende Misandrie in den öffentlichen Diskursen bis zur einseitigen Geschlechterförderung wesentliche Felder der gegenwärtigen Männerdiskriminierung abdeckt. Noch vor wenigen Jahren bin ich für ähnlich klare Worte als „Extremist“ verunglimpft worden. Einzelne Zitate herauszugreifen, lohnt sich diesmal nicht; der Artikel ist in Gänze lesenswert. Ob er auch so seine Schwachstellen hat, wird im Forum von Manndat intensiv diskutiert.

Die „taz“ beschäftigt sich mit stutenbissigen Frauen und den Auswirkungen dieses Verhaltens auf die Arbeitswelt. Ein Auszug: „Das wird teuer. Umgerechnet 1,2 Millionen Euro muss die Deutsche Bank an ihre ehemalige Angestellte Helen Green in London zahlen, weil diese jahrelang von Kolleginnen schikaniert wurde und nach zwei Nervenzusammenbrüchen ihre vielversprechende Karriere aufgeben musste. Die Frauen hatten sie mit Psychoterror überzogen, taten mal so, als wäre sie gar nicht da, machten dann aber wieder Bemerkungen über die schlechte Luft, wenn sie den Raum betrat, und entfernten heimlich ihren Namen aus den Rundmail-Listen im Unternehmen. (...) Eine Umfrage der German Consulting Group unter 80 weiblichen Führungskräften ergab kürzlich, dass 75 Prozent der befragten Managerinnen insbesondere von Kolleginnen derselben Hierarchiestufe auf dem Weg zum Erfolg behindert wurden. Nur 60 Prozent der Führungsfrauen hingegen erlebten die männlichen Mitarbeiter als blockierend.“

Auch in den USA kommt man allmählich auf den Trichter, dass die Leseschwächen der Jungen etwas mit Diskriminierung im Schulunterricht zu tun haben könnte. Dabei berichtet FOX News über eine aufschlussreiche Erkenntnis: Bei Kindern, die zu Hause unterrichtet werden, zeigt sich dieses Geschlechtergefälle nicht.

Im Fahrwasser der Shell-Jugendstudie unterhalten sich sechs Frankfurter Gymnasiasten über die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau.

Sind Väterrechte ein Faktor, wenn es um die weit höhere Zahl männlicher Selbstmörder geht, fragt Wendy McElroy.

Auf die Gefahr hin, einige Leute jetzt sehr zu erschrecken: Eva Herman arbeitet an einem neuen Buch. Nach dem großen Erfolg ihres Bestsellers verwundert diese Entscheidung nicht. Hier erfahren wir etwas mehr über den geplanten Inhalt.

Ebenfalls nicht besonders überraschend ist diese Meldung: Zwei Drittel der Männer finden die Frauen von heute zu egoistisch.

Eine neue Studie zur häuslichen Gewalt bestätigt die Tendenz bisheriger Unterschungen und erkennt 52 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen als von solchen Gwalttaten betroffen. Dr. Susan Smith, eine der Leiterinnen der Studie, erklärte, dass die Zahlen eindeutig die feministische Theorie von Frauen als Opfern und Männern als Tätern widerlegten. Die Art und Weise, wie das Problem vom britischen Staat behandelt werde, zeige, dass die Regierung den Zugang zur Realität verloren habe. Bekanntlich sieht es in Deutschland kaum anders aus.

Auch von GENDERAMA-Lesern gibt es diesmal einiges zu vermelden. Norbert etwa mailte mir diesen informativen Artikel über Borderline-Störungen. Andreas hat zwei neue höchst lesenswerte Amazon-Rezensionen verfasst, die schon kleine Essays darstellen. Und Guido kommentiert den im letzten Eintrag dieses Blogs verlinkten Artikel Susanne Gaschkes in der „Zeit”.

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